Daten sammeln in der Cookieless World: CMP und Google Consent Mode im Fokus

Consent Management Platforms (CMPs): Steuerung der Datensammlung

Eine der wichtigsten Massnahmen im Datenschutz ist die Implementierung einer Consent Management Platform, kurz CMP. Diese Plattformen ermöglichen es Website-Betreibern, die Zustimmung der Benutzer zur Datensammlung transparent und rechtskonform zu verwalten.

Im Kontext der Schweiz ist das neue Datenschutzgesetz (nDSG) von grosser Bedeutung, da es strengere Datenschutzvorschriften einführt. In der EU ist die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) weiterhin relevant. DSGVO verlangt von Website-Betreibern, die Zustimmung der Benutzer für die Datensammlung einzuholen und transparent darzustellen. nDSG schreibt lediglich vor, dass der Website-Benutzer über das Sammeln und Speichern von Daten informiert werden muss. 

Verschiedene CMP-Anbieter bieten Lösungen zur Verwaltung von Zustimmungen an. Hier sind einige Beispiele:



• OneTrust: Diese CMP bietet eine breite Palette von Tools zur Verwaltung von Zustimmungen und zur Einhaltung der DSGVO und des nDSG.
• TrustArc: TrustArc bietet umfassende CMP-Lösungen zur Steuerung von Zustimmungen und zur Gewährleistung der Datenschutzkonformität.
• Cookiebot: Diese CMP bietet eine breite Palette von Tools zur Verwaltung von Zustimmungen und zur Einhaltung der DSGVO und des nDSG.
  

Consent Mode im Google Tag Manager: Effizientes Datensammeln

Der Consent Mode im Google Tag Manager ist eine leistungsstarke technische Lösung, um das Datensammeln in Einklang mit den Datenschutzvorschriften zu bringen. Mit diesem Modus können Website-Betreiber festlegen, dass Tags und Tracking-Pixel erst aktiviert werden, wenn der Benutzer seine Zustimmung gegeben hat. 

Dies gewährleistet, dass keine Daten ohne Zustimmung erfasst werden.

Ein Beispiel für die Anwendung des Consent Mode: Wenn ein Benutzer die Zustimmung zur Verwendung von Analyse-Cookies verweigert, werden die zugehörigen Tracking-Tags nicht ausgelöst, und es werden keine Daten erfasst. 

Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Datenschutzanforderungen der DSGVO und des nDSG zu erfüllen.

Datenverlust in GA4?

Was passiert jedoch mit Analytics Daten von Nutzern, die keine Einwilligung geben und somit nicht getrackt werden? Schlechte Nachricht: Diese Daten fehlen. Guten Nachricht: Mit GA4s Verhaltensmodellierung für den Einwilligungsmodus wird das Verhalten von Nutzern, die Analytics-Cookies ablehnen, auf Grundlage des Verhaltens ähnlicher Nutzer geschätzt, die solche Cookies akzeptieren. Mit geschätzten Daten bleiben Analytics-Berichten somit nützlich und schützen gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer. 

Wann eignet sich eine CMP und wann der Consent Mode von Google Tag Manager?

Die Entscheidung, ob eine Consent Management Platform (CMP) oder der Consent Mode des Google Tag Managers (GTM) verwendet werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die spezifischen Anforderungen und Ziele einer Website oder eines Unternehmens. Grundsätzlich wird der Consent Mode immer mit einer CMP verwendet. Hier sind einige Überlegungen, die bei der Entscheidung helfen können:

1. Umfang der Datensammlung:

• Eine CMP ist besonders nützlich, wenn eine Website eine breite Palette von Tracking-Tools und Drittanbieter-Skripten verwendet, um Daten zu sammeln. CMPs bieten eine zentralisierte Möglichkeit, die Zustimmung für diese verschiedenen Ressourcen zu verwalten.
• Der Consent Mode von GTM ist effektiv, wenn die Datensammlung auf der Website hauptsächlich über Google-Analytics und andere Google-Dienste erfolgt. Er fokussiert sich speziell auf die Kontrolle von Google-Tags und ist in dieser Hinsicht sehr effizient.

2. Datenschutzregulierungen:

• Wenn eine Website sowohl in der Schweiz (nDSG) als auch in der EU (DSGVO) tätig ist oder Benutzer aus beiden Regionen anspricht, kann es sinnvoll sein, eine CMP einzusetzen, die die spezifischen Anforderungen beider Gesetze erfüllt.
• Der Consent Mode von GTM kann eine sinnvolle Ergänzung sein, um sicherzustellen, dass Google-Tags die Datenschutzanforderungen der DSGVO und des nDSG erfüllen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass er spezifisch auf Google-Tags ausgerichtet ist und dennoch beliebig auf andere Tools ausgeweitet werden kann. 

3. Benutzererfahrung und Komplexität:

• CMPs bieten oft eine umfassendere Benutzeroberfläche, die es den Benutzern ermöglicht, ihre Zustimmung in Bezug auf verschiedene Zwecke der Datensammlung individuell anzupassen. Dies kann die Benutzerfreundlichkeit erhöhen, ist jedoch auch komplexer in der Implementierung.
• Der Consent Mode von GTM kann einfacher einzurichten sein, da er spezifisch auf Google-Tags abzielt. Dies kann in Situationen, in denen die Datensammlung hauptsächlich auf Google-Diensten basiert, effizient sein.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, sowohl eine CMP als auch den Consent Mode von GTM parallel einzusetzen, um sicherzustellen, dass alle Datenschutzanforderungen erfüllt sind und die Benutzer die Kontrolle über ihre Zustimmung haben. Dies kann jedoch auch zu einer komplexeren Implementierung führen und sollte sorgfältig geplant werden

Fazit: Datensammeln in der Cookieless World

Die Cookieless World stellt Digital Marketing-Experten vor neue Herausforderungen und Chancen. Mit Hilfe von Consent Management Platforms (CMPs) können Website-Betreiber die Zustimmung der Benutzer zur Datensammlung transparent und rechtskonform verwalten, wobei die Anforderungen der DSGVO und des nDSG berücksichtigt werden müssen. Der Consent Mode im Google Tag Manager bietet eine technische Lösung, um das Datensammeln effizient und rechtskonform zu gestalten.