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Alternative Marketing Tracking Tools

Sandra Schaub • Nov. 17, 2022

Wer sich im Hinblick auf die immer strenger werdenden Datenschutzbestimmungen Sorgen um sein Tracking macht, findet in diesem Blog fünf Alternativen zu den von Google bereitgestellten Tracking Tools. Welche Tools sind für welche Bereiche am besten geeignet und auf was kommt es an, um auch in Zukunft die wichtigsten Daten sammeln und aufbereiten zu können? All diese Fragen und noch mehr nützliche Informationen werden euch in diesem Blog beantwortet und gegeben.

Matomo

Viele kennen Matomo noch von früher als es noch Piwik hiess. Matomo ist im deutschsprachigen Raum eines der meistverwendeten alternativen Webanalyse Tools. Besonders ist bei Matomo, dass es sich um einen freien Programmcode handelt, was viele Möglichkeiten für von der Community entwickelte Plug Ins bringt. Neben einer gratis “On-Premise” Version bietet Matomo auch eine Kostenpflichtige “Cloud” Version. Der grosse Vorteil von Matomo liegt im Datenschutz. Alle gesammelten Daten werden entweder auf einem eigenen Server gespeichert oder auf von Matomo bereitgestellten Servern. Auf diese Weise wird das komplette Programm eigenständig gehostet, was die volle Kontrolle beim Unternehmen lässt.


Der Aufbau von Matomo ähnelt dem von Google Analytics, jedoch fehlen einige Features, wie zum Beispiel die Import-Funktion von Berichten, die es bei Matomo so nicht gibt. Wie bereits zuvor erwähnt stellt Matomo jedoch viele kostenpflichtige Plug-ins zu Verfügung, mit welchen fehlende Features
(teilweise kostenpflichtig) nachgerüstet werden können. Aufgrund der Vielzahl an Plug In macht Matomo jedoch teilweise einen etwas komplexeren Eindruck als Google Analytics.


etracker Analytics

Das deutsche Tool etracker Analytics fokussiert sich auf die Bereiche Web-Controlling und Targeting. Die Basic Version von etracker Analytics enthält das Live-Tracking, Klickpfad-Analyse und die Auswertung von Nutzerdaten und ist ab 20 Euro im Monat erhältlich. Ergänzend zur Basic Version gibt es ein Pro-Paket für 50 Euro und ein Enterprise-Paket auf Anfrage. Die Fülle an Features wie zum Beispiel UX Analysen, App Analysen oder den Zugriff auf Rohdaten hängt von der gekauften Version ab. Zudem ist der Export von Rohdaten ohne grossen Aufwand möglich.  Ein weiterer grosser Vorteil von etracker ist der Standort der verwendeten Server, welche ausschliesslich in Deutschland stationiert sind. Zudem versichert auch das Unternehmen etracker Analytics ihren Kunden, dass ihre Daten intern nicht weiterverarbeitet werden und kein US-Datentransfer stattfindet.



Open Web Analytics

Wie man am Namen des Anbieters schon erkennen kann, handelt es sich bei Open Web Analytics ähnlich wie bei Matomo ebenfalls um eine Open-Source-Alternative zu Google Analytics. Die User-Oberfläche erinnert stark an das Layout von Google Analytics, was sich auch in den Funktionalitäten widerspiegelt. Ähnlich wie Matomo hat Open Web Analytics ebenfalls eine integrierte Heatmap, anhand welcher Unternehmen das Verhalten der User:innen auf der Landingpage tracken und bewerten können. Vor allem für den E-Commerce Bereich bietet Open Web Analytics einige spezielle Anwendungen für die Erfassung und Darstellung von Site-Conversions. Open Web Analytics wird ebenfalls auf Unternehmens eigenen Servern betrieben, was den Seitenbetreibern einerseits die volle Kontrolle über die Daten gibt und anderseits die DSGVO Bestimmungen eingehalten werden. Die Weiterentwicklung des Tools geht jedoch nur sehr schleppend vorwärts, weshalb in vielen Performance-Bereichen Matomo besser abschneidet.


Piwik Pro

Entgegen der Vermutung, dass Piwik Pro ein einfacher Nachfolger vom zuvor existierenden Piwik handelt es sich hier um ein unabhängiges Tool, welches sich primär auf das Enterprise-Segment konzentriert. Piwik Pro ist ein professionelles Marketing Tool mit integrierten Modulen wie einem Tag-Manager, einem Consent-Manager oder einer Customer Data Plattform. Während der Entwicklung legen die Macher viel Wert auf das Thema Datenschutz. Ähnlich wie bei Matomo können für die Datenspeicherung eigenen Server oder eine in der EU angesiedelte Cloudlösung herangezogen werden. Bei beiden Ansätzen liegt die vollständige Kontrolle der Daten beim Unternehmen, was ein grosser Vorteil im Hinblick auf die immer strenger werdenden Datenschutzregularien istt. Da es sich bei Piwik Pro um eine klare Business-Lösung handelt, welche individuell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingeht, wird auch der Preis anhand der benötigten Leistungen bemessen. Neben Analyse- und Kundenmanagement-Tools punktet Piwik Pro mit einem umfangreichen und persönlichen Support. Neben klassischer E-Mail und Telefon Betreuung bietet Piwik zudem User-Trainings an. Hauptnachteil bei dieser Lösung ist, dass es keine kostenfreie Version gibt, welche erste Einblicke in das Tool gibt.


Econda

Die Lösung von Ecoda hat sich auf den E-Commerce Bereich spezialisiert. Dank einer ausgeklügelten Traffic-Analyse können vor allem Onlineshops von Econda profitieren. Das Unternehmen konnte sich dank ihrer Spezialisierung auf E-Commerce bereits stark im Markt positionieren und beweisen. Im Zentrum des Tools steht die datengetriebene E-Commerce- und Content-Suite. Anders als die meist amerikanische Konkurrenten, liegt der Serverstandort von Ecoda in Deutschland, weshalb den strengen Datenschutzauflagen Rechnung getragen wird. Ähnlich wie Piwik Pro bietet auch Ecoda aufs Unternehmen individuell angepasste Piercings an, welche sich nach den Bedürfnissen ihrer Kunden richten. Auch dieser Anbieter stellt keine kostenlose Version zu Verfügung.

Adobe Analytics

Innerhalb des breiten Angebots der Adobe Marketing Cloud, ist auch eine Webanalyse Lösung zu finden. Der Anbieter bietet eine Vielzahl an Features an und ist somit das umfangreichste Tool aller Google-Analytics-Alternativen. Neben der Core-Funktion der Webanalyse können mit Adobe Analytics ebenfalls Social Analysen durchgeführt werden. Auch Testings, das Managen/Optimieren von Kampagnen sowie Content-Management sind mit Adobe Analytics möglich. Auch die Bedienfreundlichkeit schneidet bei Adobe sehr gut ab, was primär auf klare Darstellung und eine einfache Nutzerführung zurückzuführen ist. Da die Server von Adobe mehrheitlich in den USA stationiert sind, musste Adobe in Bezug auf die neuen europäischen Datenschutzbestimmungen handeln. Mit Einführung des DSGVO werden alle europäischen Daten über das in Irland angesiedelte Tochterunternehmen, Adobe System Software Irland verarbeitet. Zudem liefert Adobe einen Datenschutz Guide, der Unternehmenskunden helfen soll, den DSGVO Richtlinien gerecht zu werden. Wie schon bei anderen Anbietern, ist das Preismodell von Adobe ebenfalls nicht öffentlich einsehbar und muss angefragt werden.


Warum sind Alternativen zu Google Analytics wichtig und worauf sollte man achten?

Mit der wachsenden Bedeutung des Datenschutzes sind Unternehmen wie Google verstärkt in die Kritik geraten. Google sammelt und speichert zahlreiche Daten auf seinen globalen Servern, was insbesondere wegen der Speicherung in den USA, wo andere Datenschutzgesetze gelten, Bedenken hervorruft.


Ein Hauptaugenmerk der Kritik liegt auf den personenbezogenen Daten, die durch Google Analytics erfasst werden. Hierbei handelt es sich um Daten, mit denen ein Nutzer identifiziert werden kann, einschliesslich digitaler Identifikatoren wie der IP-Adresse. Jeder Webseitenaufruf kann potenziell schützenswerte personenbezogene Daten preisgeben.


Obwohl Google eine IP-Anonymisierung anbietet, wird die vollständige IP-Adresse zunächst erfasst und erst danach unkenntlich gemacht. Darüber hinaus werden andere personenbezogene Daten in Google Analytics nicht anonymisiert.


Das Problem des Transfers von Daten in die USA ist ebenfalls heikel, insbesondere seit der Aufhebung des Privacy Shield-Abkommens zwischen der EU und den USA. Es besteht allgemeine Einigkeit, dass die blosse Einwilligung der Nutzer für die Datenübertragung möglicherweise nicht ausreicht, um die Anforderungen der DSGVO zu erfüllen.


Ein Lösungsansatz zur DSGVO-konformen Nutzung von Google Analytics könnte Server Side Tracking sein. Bei serverseitigem Tracking werden die Tracking-Funktionalitäten auf dem Server implementiert, anstatt sie im Browser des Benutzers auszuführen. Statt Tracking-Skripte in den Webseiten-Code einzufügen, werden die Benutzeraktionen und Ereignisse auf dem Server erfasst und dort verarbeitet. Das Tracking erfolgt normalerweise durch das Protokollieren von Serveranfragen, die der Benutzer an den Server sendet. Auf diese Weise werden Informationen über die Interaktion des Benutzers mit der Website oder der Anwendung erfasst. Mit serverseitigem Tracking können Unternehmen besser kontrollieren, welche Informationen an Dritte weitergegeben werden. Weiter Vorteile sind z.B. die Reduzierung der Abhängigkeit vom Browser des Benutzers, den Schutz der Privatsphäre der Benutzer und die Möglichkeit, genauere Daten zu erfassen. 


Unser Partner JENTIS bietet eine solche Lösung an. Mit First-Party-Cookies sammelt und speichert JENTIS die Daten auf eigenen Servern in der EU. Dort werden die Daten pseudonymisiert, bevor sie an übliche Marketing- und Analysetools weitergeleitet werden. Die Kontrolle über den Datenfluss liegt dabei komplett beim Unternehmen. Durch diese vollständige Kontrolle kann die DSGVO-konforme Nutzung von Google Analytics gewährleistet werden.

Fazit zu alternativen Tracking Tools

Abschliessend können wir sagen, dass die Suche nach datenschutzkonformen Tracking-Alternativen für Unternehmen unumgänglich ist. Die Entscheidung für das richtige Tool ist aufgrund der Fülle an Optionen nicht immer einfach. Hinzu kommt, dass die meisten Tools mit rasender Geschwindigkeit weiterentwickelt werden und immer mehr Möglichkeiten im datenschutzkonformen Tracking aufkommen. Gerne beraten wir dich bei der Wahl des für deine Unternehmung passenden Tracking Tools, damit die datengetriebene Zukunft deines Marketings gesichert ist. 


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