Blog Post

Durchblick im Daten-Jungle - Welche Kennzahlen & KPIs wichtig sind und weshalb?

Kim Irion • Dez. 23, 2022

Eine Wucht an Daten und Zahlen überflutet uns im digitalen Zeitalter täglich. Es ist wichtig, den Überblick zu behalten und die relevanten Informationen herauszufiltern. Kennzahlen und Key Performance Indicators (KPIs) sind dabei ein wichtiges Werkzeug, um den Fortschritt von Marketingmassnahmen zu verfolgen. In diesem Blogbeitrag werden wir uns deshalb ansehen, welche Kennzahlen und KPIs bei Google Analytics 4, Google Ads und Social-Media-Plattformen wichtig sind und was sie bedeuten.


Bevor wir auf die Kennzahlen und KPIs der verschiedenen Plattformen eingehen, ist es wichtig zu verstehen, dass die Wichtigkeit von Kennzahlen massgeblich von den Marketing- oder Kampagnenzielen abhängig ist. Man muss also die verschiedenen Kennzahlen immer mit der Brille des zugrunde liegenden Ziels betrachten. Um das zu veranschaulichen, machen wir kurz ein Beispiel: Wenn ihr eine Awareness-Kampagne auf Social Media schaltet, dann ist das vorgegebene Ziel der Kampagne Menschen auf eure Marke oder euer Produkt aufmerksam zu machen und so die Awareness zu steigern. Dabei geht es noch nicht darum, direkt den Verkauf oder die Zugriffe auf die dazugehörige Webseite zu pushen. Wenn man sich nun die Auswertung der Kennzahlen anschaut und nur die Click-Through-Rate (CTR) beobachtet, dann ist das nicht ganz fair, denn die Kampagne optimiert darauf, möglichst viele Menschen zu erreichen und nicht primär Klicks zu generieren. Sinnvoller wäre es also, KPIs wie Impressionen, Reach und Frequenz anzuschauen, um die Leistung dieser Kampagne zu bewerten. Ihr seht also, je nach Kampagnenart müssen unterschiedliche KPIs herangezogen werden, um im Sinne der verfolgten Ziele optimieren zu können.

Kennzahlen und KPIs in Google Analytics 4


Google Analytics 4 ist ein Webseiten-Analyse-Tool, das Unternehmen dabei hilft, ihre Online-Aktivitäten zu verstehen und zu optimieren. Es gibt unzählige KPIs, die in Google Analytics 4 verfolgt werden können, je nachdem, welche Ziele das Unternehmen verfolgt und welche Art von Webseite oder App es gibt. Folgend haben wir euch die fünf wichtigsten KPIs inkl. Erklärung aufgelistet.


1. Nutzerzahl

Die Nutzerzahl gibt an, wie viele einzelne Personen auf die Website zugegriffen haben. Dies ist ein wichtiger KPI, wenn es darum geht, die Reichweite einer Webseite zu verstehen und zu vergrössern.

Die Anzahl Nutzer in GA4 findet ihr, wenn ihr links im Menu auf “Berichte” klickt. Ihr könnt oben rechts den Zeitraum einstellen und auch gleich noch einen Vergleichszeitraum auswählen. So seht ihr dann direkt in rot oder grün unter der Nutzerzahl, um wie viel Prozent sich die Nutzerzahl verbessert oder verschlechtert hat.


2. Interaktionsdauer

Die Interaktionsdauer gibt an, wie lange ein Nutzer im Durchschnitt auf der Webseite verweilt. Eine längere Interaktionsdauer kann darauf hinweisen, dass Nutzer die Inhalte auf der Website interessant und relevant finden.

Die durchschnittliche Interaktionsdauer findet ihr an verschiedenen Orten im GA4. Wir schauen diese gerne unter ‘Berichte’ > ‘Akquisition’ > ‘Bericht zur Nutzergewinnung’ an. Dort seht ihr die durchschnittliche Interaktionsdauer auch gleich noch aufgeteilt nach der Quelle der Webseitenbesucher, also woher der Webseitenbesucher auf die Webseite gekommen ist.



3. Interaktionsrate

Die Interaktionsrate gibt an, wie viele Prozent der Nutzer tatsächlich mit der Webseite interagieren. Dazu zählen beispielsweise Link-Klicks, Scrollen, Video- und Audio-Abspielen sowie das Ausfüllen von Formularen. Die Interaktionsrate ist ein wichtiger Indikator dafür, wie interessant die Inhalte einer Webseite für die Nutzer sind und ob sie die Möglichkeiten zur Interaktion nutzen. Eine hohe Interaktionsrate kann darauf hindeuten, dass die Inhalte gut auf die Zielgruppe abgestimmt sind und dass sie das Interesse der Nutzer wecken. Eine niedrige Interaktionsrate hingegen könnte darauf hindeuten, dass die Inhalte weniger relevant oder nicht attraktiv genug sind oder dass die Nutzer Schwierigkeiten haben, die Möglichkeiten zur Interaktion zu finden und zu nutzen.


Die Interaktionsrate findet man ebenfalls unter ‘Berichte’ > ‘Akquisition’ > ‘Bericht zur Nutzergewinnung’. Auch hier sieht man die Interaktionsrate wieder aufgeteilt nach Quelle, was bei der Analyse sehr hilfreich sein kann.


4. Quelle/Medium

Nachdem wir nun schon mehrmals von der Aufteilung nach Quellen gesprochen haben, kommen wir nun auf diese zu sprechen. Google Analytics 4 bietet die Möglichkeit, Traffic-Quellen zu verfolgen, von denen Nutzer auf die Webseite gelangen. Dies kann entweder direkt (zum Beispiel über eine direkte Eingabe der URL in den Browser) oder über externe Quellen (wie Suchmaschinen oder soziale Medien) erfolgen. Arbeitet man bei seinen Kampagnen zusätzlich noch mit UTM-Parameter, wird dieser Bericht besonders spannend, um zu verstehen, woher die Webseitenbesucher kommen.


Den Bericht nach Aufteilung der Quellen findet ihr unter ‘Berichte’ > ‘Akquisition’ > ‘Bericht zur Nutzergewinnung’. Per Default ist die Channelgruppe eingestellt, wenn ihr es aber genauer wissen möchtet und auch eure UTM-Parameter sehen wollt, dann könnt ihr auf das Dropdown bei Channelgruppe klicken und ‘Erste Nutzerinteraktion - Quelle/Medium’ auswählen.


5. Conversions / Conversion-Rate

Die Anzahl Conversions resp. die Conversion-Rate gibt an, wie viele Nutzer eine bestimmte Aktion auf einer Website durchführen, wie zum Beispiel das Ausfüllen eines Formulars oder das Kaufen eines Produkts. Bei Google Analytics 4 können Standard-Ereignisse (wie PDF-Downloads) als Ereignis erfasst und dann als Conversion markiert werden. Es können aber auch benutzerdefinierte Conversions erstellt werden. Die Anzahl Conversions und die daraus resultierende Conversion-Rate zeigen den Erfolg eurer Webseite, wenn es darum geht, dass Nutzer die gewünschte Aktion ausführen.


Die Ereignisse und Conversions findet ihr, wenn ihr unten links auf ‘Verwaltung’ geht und dann im Property-Menü entweder auf ‘Ereignisse’ oder auf ‘Conversions’ klickt. Bei den Ereignissen findet ihr alle Ereignisse, die aktuell getrackt werden, während ihr bei Conversions nur diese findet, die ihr als Conversion markiert habt.


Kennzahlen und KPIs bei Google Ads Kampagnen


Google Ads ist eine der wichtigsten Plattformen für Online-Werbung und ein wichtiger Bestandteil der meisten digitalen Marketingstrategin. Eine der grössten Stärken von Google Ads ist die Möglichkeit, die Leistung der Anzeigen in Echtzeit zu messen und zu optimieren. Dazu gibt es eine Vielzahl von KPIs. Wir erklären euch folgend die fünf wichtigsten KPIs.


1. Impressionen

Die Impressionen geben an, wie oft eine Anzeige angezeigt wurde. Sie gibt also Aufschluss darüber, wie oft die Anzeige von Nutzern gesehen wurde und wie oft man die Chance hatte, die Nutzer anzusprechen.


Die Anzahl Impressionen findet man direkt auf der Übersichtsseite bei Google Ads. Sollte keine der vier Kacheln die Impressionen anzeigen, kann man einfach auf das Drop-Down gehen und diese auswählen. Auch bei Google Ads hat man oben links die Möglichkeit den Zeitraum auszuwählen und einen Vergleichszeitraum dazuzunehmen. Hier muss jedoch beachtet werden, ob man direkt alle Kampagnen konsolidiert anschauen möchte oder jede Kampagne für sich. Dazu kann man links entweder auf ‘Alle Kampagnen’ gehen oder eben auf diejenige, die einen interessiert.


2. Click-Trough-Rate (CTR)

Die Klickrate gibt an, wie oft eine Anzeige angeklickt wird, im Verhältnis zu der Anzahl der Impressionen. Eine hohe Klickrate ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Anzeige relevant und ansprechend ist und dass sie zu den Suchanfragen oder Interessen der Nutzer passt. Um die Klickrate zu optimieren, sollten die Anzeigentitel und -beschreibungen aussagekräftig und relevant sein.


Die CTR findet man ebenfalls direkt auf der Übersichtsseite bei Google Ads. Sollte keine der vier Kacheln die CTR anzeigen, kann man einfach auf das Drop-Down gehen und diese auswählen.


3. Cost-per-Click (CPC)

Der Cost-per-Click gibt an, wie viel ein Klick auf eine Anzeige kostet. Ein niedriger CPC ist wünschenswert, da dies bedeutet, dass die Klicks günstig sind und dass ein besserer ROI (Return on Investment) erzielt werden kann. 


Wie die beiden vorangegangenen KPIs kann man auch den CPC auf der Übersichtsseite anschauen. Man kann aber auch für alle KPIs entweder unter den Menu-Punkt ‘Kampagnen’, ‘Anzeigengruppen’ oder ‘Anzeigen’ gehen und dort die Zahlen der Tabelle entnehmen. So sieht man beispielsweise alle Kampagnen und die dazugehörigen KPIs auf einmal.


4. Conversion-Rate

Die Conversion-Rate gibt an, wie oft eine bestimmte Aktion (z.B. ein Kauf oder eine Anmeldung) im Verhältnis zu den Klicks durchgeführt wird. Eine hohe Conversion-Rate ist ein wichtiger Indikator dafür, dass die Anzeigen erfolgreich sind und dass sie zu den Zielen des Unternehmens beitragen, wenn dies das Ziel der Kampagne ist. Um die Conversion-Rate zu optimieren, sollten die Anzeigen auf die Bedürfnisse und Interessen der Nutzer abgestimmt sein und die Landing Page sollte klar und einfach zu bedienen sein. Wichtig ist hier zu beachten, welche Conversions man erfasst hat und ob man alle Conversions beachten möchte oder nicht. Man sollte also sein Conversion-Setup kennen, um die Zahl einordnen und interpretieren zu können.


Die Conv. Rate ist an der gleichen Stelle zu finden wie auch alle anderen bereits genannten KPIs.


5. Kosten pro Conversion

Die Kosten pro Conversion geben an, wie viel Geld für jede Conversion bezahlt werden muss. Mit dieser Zahl lässt sich also abschätzen, ob sich eine Conversion-Kampagne “lohnt”. Wenn ihr beispielsweise CHF 10.- für eine Conversion bezahlt, euch die Conversion aber nur CHF 2.- Wert ist, dann solltet ihr euer Setup anpassen. Wie zuvor erwähnt ist es auch hier wichtig zu beachten welche Conversions man anschauen möchte, um keine Entscheidungen auf Basis von falsch interpretierten Daten zu treffen.


Die Kosten pro Conversion sind an der gleichen Stelle zu finden wie alle anderen KPIs.


Kennzahlen und KPIs bei Social Media Kampagnen


Auch bei Social Media Ads spielen KPIs eine grosse und wichtige Rolle, um die Performance der Kampagnen zu beurteilen und zu optimieren. Bevor wir euch hier die fünf wichtigsten KPIs vorstellen, ist es wichtig, sich den Anfang des Blogbeitrags nochmals in Erinnerung zu rufen. Betrachtet die KPIs immer im Zusammenhang mit dem Kampagnenziel.


Bei diesen KPIs gehen wir nicht genauer darauf ein, wo ihr diese findet, da sich dies von Plattform zu Plattform unterscheidet. Auch kann es sein, dass die Namen der KPIs leicht variieren.


1. Reach

Der Reach gibt an, wie viele Nutzer die  Anzeige gesehen haben. Ein hoher Reach kann dazu beitragen, die Marke oder das Produkt bekannter zu machen und die Zielgruppe zu erweitern. Dies ist also vor allem bei Awareness-Kampagnen ein wichtiges KPI. Wichtig ist hier die Unterscheidung zu den Impressionen. Wenn eine Person eine Anzeige mehrmals sieht, dann ist dies jedes Mal eine Impression, aber nur ein Reach.


2. Frequenz

Das KPI Frequenz bezieht sich auf die Anzahl, die eine Anzeige an einen bestimmten Nutzer innerhalb eines bestimmten Zeitraums ausgespielt wurde. Eine hohe Frequenz bedeutet, dass eine Anzeige häufig von einem Nutzer gesehen wurde, während eine niedrige Frequenz bedeutet, dass eine Anzeige seltener von einem Nutzer gesehen wurde. Eine sehr tiefe Frequenz bedeutet, dass die Zielgruppe nicht ausgeschöpft werden kann. Eine zu hohe Frequenz kann dazu führen, dass Nutzer die Anzeige als störend empfinden und sie ignorieren, wodurch die Wirksamkeit der Anzeige sinkt. Es ist daher wichtig, eine ausgewogene Frequenz zu finden, die sowohl für die Nutzer als auch für die Anzeigenziele angemessen ist.



3. Click-Trough-Rate (CTR)

Die CTR gibt, wie auch bei den Google Ads, an, wie viele Nutzer auf die Anzeige geklickt haben, im Verhältnis zu der Anzahl Impressionen. Eine hohe CTR ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Anzeige relevant und interessant für die Zielgruppe ist. Wichtig ist dann zu verfolgen, was die Nutzer auf der Webseite machen. Wenn alle Nutzer die Webseite direkt wieder verlassen, ist die hohe CTR weniger wert, als wenn die Nutzer eine gewünschte Aktion ausführen. Im ersten Fall sollte man dann überprüfen, ob die Landing Page hält, was die Anzeige verspricht und ob dem Nutzer klar ist, was er auf der Landing Page machen soll.



4. Conversion-Rate

Die Conversion Rate gibt an, wie viele Nutzer, die auf die Anzeige geklickt haben, tatsächlich die gewünschte Aktion durchgeführt haben, wie zum Beispiel der Kauf eines Produkts oder auch nur das Klicken eines bestimmten Buttons auf der Webseite. Eine hohe Conversion-Rate ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg von Performance-Kampagnen.



5. Cost per Action (CPA)

Der CPA ist das Pendant zu den Kosten pro Conversion bei Google. Er gibt an, wie viel man für jede Conversion bezahlen muss. Ein niedriger CPA ist ein gutes Zeichen dafür, dass die Anzeige effektiv ist und das Budget gut eingesetzt wird.


Habt ihr nun den Durchblick? Wenn ja, wunderbar! Wenn euch allerdings jetzt der Kopf raucht und ihr die Analyse und Interpretation lieber abgeben möchtet oder einen fundierten Workshop zu Wissensvermittlung in Betracht zieht, dann schreibt uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch.


Jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin vereinbaren!

Euch hat dieser Blogarikel weitergebracht? Dann freuen wir uns, wenn ihr ihn mit euren Mitarbeitern oder Geschäftspartnern teilt.


Share by: